Die Nachrichten überschlagen sich täglich, was die Gaspreisentwicklung betrifft. Seit dem 25. Juli 2022 ist nun bekannt, dass Gazprom die Gaslieferung halbiert hat. Lt. den Angaben des Unternehmens muss noch eine weitere Turbine repariert werden. Wirtschaftsminister Habeck wirft unterdessen Putin ein „perfides Spiel“ vor. Fakt ist, die Zeiten bezüglich der Gaslieferung aus Russland werden unsicherer. Überraschen sollte dies niemanden.
Die Anzeichen waren schon länger vorhanden. Die Bürger müssen sich auf unsichere Zeiten mit weiter steigenden Gaspreisen einstellen. Doch nicht nur diese stehen zur Debatte. Es könnte sogar zu Einschränkungen der Gasbelieferung kommen. Nach der Priorisierungsliste sind zuerst die Industrie betroffen und dann die privaten Haushalte, doch ob es dabei bleibt, gilt abzuwarten. „Der Spiegel“ titelt gar, dass die Deutschen sich auf eine Kriegswirtschaft einstellen solle.
Immobilienkonzern schwört auf harte Zeiten ein
Der Immobilienkonzern LEG wird deutlich. Die Mieter sollten sich auf harte Zeiten einstellen. Der zweitgrößte private Immobilienriese sorgt für klare Fakten. Der LEG-Chef Lars von Lackum ist der Auffassung, dass es zu einem Wärmeverzicht der Mieter kommen wird. Er ist der Auffassung, dass die Politik dies klar und deutlich gegenüber den Bürgern äußern sollte. Er geht sogar noch einen Schritt weiter, dass ein warmer Pullover nicht ausreichen wird, sondern die wärmende Wolldecke notwendig sein wird.
Schon Mitte Juli ließ Klaus Müller von der Bundesnetzagentur verlauten, dass mit einer Verdreifachung der Gaspreise zu rechnen sei. Bei vielen Bürgern hätten sich die Abschläge schon verdoppelt.
Die EU steht vor einer Energiekrise
Die Notfallpläne zur freiwilligen Reduzierung des Gasbedarfs in der EU von 15 Prozent stehen auf der Tagesagenda. Frau von der Leyen macht Druck auf die Mitgliedsstaaten. Die Stimmen der Politiker werden lauter, an eine AKW-Verlängerung zu denken. Die EU insgesamt verweist auf Kernenergie als Ausweichtechnologie. Vor allem hängt Frankreich am Tropf von Deutschland. Frankreich könnte durch fehlenden Atomstrom aus Deutschland in eine Energiekrise geraten. Für die EU wäre es ein wichtiges Zeichen, wenn Deutschland die Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke auf den Weg bringen würde.
Habeck will Stärke beweisen
Am Morgen des 26. Juli 2022 verkündet Habeck, dass Putin zwar das Gas habe, aber Deutschland habe die Kraft. Zwar ist Superminister Habeck der Auffassung, dass Deutschland in einer ernsten Situation sei, so sein Statement in den Tagesthemen der ARD, doch ist er der Meinung, dass es Zeit würde, dass dies alle verstehen sollten. Deutschland hat den Gasverbrauch zu reduzieren. Es würden alle daran arbeiten, nach seinen Worten. Kein gutes Signal, was die Gaspreisentwicklung betrifft. Bekanntlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis auf dem Markt.
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